Zum Problem des Islams in Deutschland

Geschrieben von Uwe Jochum am 4.9.2023

In Deutschland, so meldet Statista, leben derzeit (Stand 2023) und offiziell gezählt um die 5,5 Millionen Muslime. Wie problematisch das Zusammenleben zwischen Muslimen und Deutschen ist, kann man der Wikipedia, entnehmen: Im Jahre 2016 fürchtete sich fast die Hälfte der Deutschen, nämlich 46 Prozent, vor einer Islamisierung Deutschlands, und 2018 meinten ebenfalls 46 Prozent, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Und umgehend meldet sich die Politik und kritisiert die »Muslimfeindlichkeit« der deutschen Gesellschaft, die früher auf das Christentum hin zentriert gewesen sei, nun aber »die religiöse und weltanschauliche Heterogenität im Sinne gleichberechtigter Teilhabe« umsetzen müsse, wie die Bundesinnenministerin den »Unabhängigen Expertenkreis Muslimfeindlichkeit« in einer Bilanz aus dem Jahr 2023 auf Seite 6 feststellen läßt. Als Grund für diese Feindlichkeit machen die Innenministerin Faeser und ihr Expertenkreis »unbewusste Vorverständnisse, Fehlinformationen und pauschale Ängste« aus (ebd.), die dann zu Ausgrenzungen der Muslime führen würden (ebd., S.7).

Man wundert sich. Denn der Expertenkreis verliert kein einziges Wort zu der Frage, ob die Muslimfeindlichkeit, die er diagnostiziert, im realen Verhalten der Muslime eine Ursache haben könnte. Man wundert sich noch mehr. Denn kaum ein Tag vergeht, da nicht darüber berichtet wird – in den freien Medien, aber auch in den staatlich administrierten Kartellmedien —, was sich nachts und in den Freibädern tut, wenn Gruppen junger Muslime auf weitgehend nackthäutige Frauen treffen: Dann ist es schlagartig aus mit der »gleichberechtigten Teilhabe«, und es tobt sich vor aller Augen etwas aus, was das Wort »Deutschenfeindlichkeit« noch viel zu höflich umschreibt. Was wir sehen und hören, ist das Verhalten enthemmt-aggressiver Jungmännerhorden, die das Stückchen Deutschland, auf dem sie sich befinden, als ihr Land betrachten, auf dem nach ihren Regeln gespielt wird. Wie wir wissen, heißt das im Minimum: Deutsche Frauen haben dort nichts zu melden, sind höchstens Objekte der sexuellen Triebabfuhr, und deutsche Männer werden ob ihrer körperlichen Schwäche und kulturell antrainierten Aggressionshemmung bestenfalls beiseite geschoben, schlimmstenfalls abgemessert.

Natürlich meldet sich spätestens an dieser Stelle der gemeindeutsche Gutmensch und erklärt, das alles habe mit »dem Islam«, den es sowieso nicht gebe, gar nichts zu tun, sondern sei Folge rückständiger Gesellschaften im Nahen Osten und in Afrika, deren Rückständigkeit sich ein islamisches Kostüm anziehe. Unter dem Kostüm müsse man, sozusagen, nur die Rückständigkeit beseitigen, und dann werde auch der Islam eine Religion sein, die wie die beiden anderen »abrahamitischen Religionen« unseren Respekt verdiene. Und »der Islam« meint natürlich: Wir sollten uns darüber freuen, wie vielfältig diese Religion sei, mit all ihren Schiiten und Sunniten und den freundlichen Derwischen, die sich immerzu im Kreise drehen, um Gott näherzukommen.

Das ist eine bequeme Ausflucht. Denn natürlich gibt es eine Klammer, die die Vielfalt der islamischen Gemeinschaften zu der einen Gemeinschaft der Muslime vereint, zur »Umma«. Diese Klammer ist selbstverständlich der für jeden Muslim zentrale Sachverhalt, daß Mohammed der letzte der Propheten ist, mit dem die historische Prophetenreihe nicht nur abschließt, sondern der als Abschluß und Überbietung aller vor ihm gekommenen Sendboten Gottes der Menschheit den Koran schenkte als finalgültiges Dokument des göttlichen Willens. Alle, die sich in diesem Glauben zusammenfinden, bilden nicht nur eine »Umma«, sondern erheben zugleich den Anspruch, durch Umsetzung des im Koran grundgelegten göttlichen Willens das Gebiet des Islam (Dar al-Islam) einzunehmen, in dem die koranischen Vorschriften und Verbote (zusammen mit den auf Mohammed zurückgeführten mustergültigen Regelungen, die die Hadithe festhalten) von der nichtislamischen Welt abzugrenzen. Für die nichtislamische Welt gilt die einfache Regel, daß ein Muslim dort eigentlich nicht wohnen sollte, oder daß er sie besser noch dem Islam zu unterwerfen habe, weshalb sie kurzerhand »Haus des Krieges« (Dar al-Harb) heißt, was meint: die nichtislamische Welt kann jederzeit angegriffen und unterworfen werden, ohne daß das in den Augen der Muslime überhaupt ein kriegerischer Akt ist, für den man sich rechtfertigen muß. Es ist vielmehr eine religiöse Pflicht, das »Haus des Krieges« zu unterwerfen und zum Dar al-Islam zu machen.

Schauen wir nun von dieser islamischen Klammer aus auf die Welt und damit auch auf uns als Nichtmuslime, haben wir allerdings Anlaß, und Sorgen zu machen. Denn die manichäische Teilung der Welt in das gute Reich des Islam und die böse Welt außerhalb des Islam ist keineswegs eine islamisch-koranische Quisquilie, die sich erst nach allerlei Auslegungsmühen im heiligen Text der Muslime findet. Vielmehr liegt sie vor aller Augen und kann von jedem Nichtmuslim nachgelesen werden, der bereit ist, für die Reclam-Ausgabe des Koran in der Übersetzung von Max Henning (die als gute Übersetzung gilt) 9,80 Euro auszugeben.

Wir lesen dort in Sure 2 von den schweren Strafen, die auf die Ungläubigen warten, und davon, daß man diejenigen bekämpfen soll, die die Muslime bekämpfen: »Und erschlagt sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wannen sie euch vertrieben.« (Sure 2:187) Nun gut, wird sich der friedliche Christ und Atheist hier sagen, dann bekämpfen wir sie eben nicht, und dann lassen sie uns in Ruhe.

Falsch gedacht. Denn nachdem Sure 5:37 präzisiert hat, daß man jene, die den Gesandten, also Mohammed, befehden und Verderben auf die Erde bringen — weil nur Mohammed den Frieden bringt, ist eine Ablehnung Mohammeds natürlich gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung —, töten, kreuzigen, an Händen und Füßen verstümmeln oder aus dem Land treiben kann, wird die Sure 9 deutlicher: »Kämpfet wider jene von denen, welchen die Schrift gegeben ward, die nicht glauben an Allah und an den jüngsten Tag und nicht verwehren, was Allah und sein Gesandter verwehrt haben, und nicht bekennen das Bekenntnis der Wahrheit, bis sie den Tribut aus der Hand gedemütigt entrichten [und also als Juden oder Christen die Kopfsteuer zahlen]. Und es sprechen die Juden: ›Esra ist Allahs Sohn.‹ Und es sprechen die Nazarener [Christen]: ›Der Messias ist Allahs Sohn.‹ Solches ist das Wort ihres Mundes. Sie führen ähnliche Reden wie die Ungläubigen von zuvor. Allah, schlag sie tot!« (Sure 9:29 f.) Wir wundern uns daher nicht, daß es ein wenig später heißt: »Ziehet aus, leicht und schwer, und eifert mit Gut und Blut in Allahs Weg.« (Sure 9:41)

Man kann das gar nicht anders denn als Kampfansage verstehen: Diejenigen, »denen die Schrift gegeben ward«, sind natürlich die Juden und Christen; wenn diese sich erdreisten, nicht nur nicht an Allah zu glauben, sondern doch lieber bei Jahwe oder dem Messias als Sohn Gottes bleiben wollen und obendrein noch in Zweifel ziehen, daß es mit den Geboten und Verboten Mohammeds seine Richtigkeit hat — man hat als Jude ja seine eigenen und als Christ sein eigenes Gewissen ohne Gebots- und Verbotsfibel —, dann droht ihnen ganz unverblümt der religiös gebotene Totschlag.

Wir dürfen sicher sein, daß der »Expertenkreis Muslimfeindlichkeit« schon alleine die Zitation dieser Koran-Stellen und ihre Herausstellung als eine antisemitische und antichristliche Aggressionfreigabe, die aus dem Inneren des Islam kommt, als einen Akt der Muslimfeindlichkeit reinterpretieren und unverdrossen behaupten wird, es müsse darum gehen, diesem Glauben eine gleichberechtigte Teilhabe an unserer Gesellschaft zu ermöglichen.


Dieser Beitrag erschien zuerst am 11. August 2023 auf www.stattzeitung.org. Ich habe ihn hier auf die klassische deutsche Orthographie umgestellt.