Der Terroranschlag von Magdeburg hat die üblichen Reaktionen hervorgerufen. Die Linke war sofort damit beschäftigt, ein rechtes Täterprofil zu konstruieren, indem man dem Publikum einzureden versuchte, ein Moslem, der auf einem deutschen Weihnachtsmarkt Menschen mit dem Auto zu Tode fährt und bei seiner Verhaftung »Allahu akbar« ruft, müsse ein »rechter Täter« sein, womöglich ein AfD-Anhänger, wie Robert Habeck öffentlich in einem Video auf YouTube verlautbarte (ab Minute 4:10). Die Rechte sah sich in ihrem Verdacht bestätigt, daß ein Staat, der bei vermeintlichen Beleidigungen hart durchgreift, keine Kapazitäten für die echte Verbrechensprävention mehr hat und obendrein bei der Verfolgung von radikalislamischen Tätern die Augen fest geschlossen hält. Jedenfalls ist mit bleibenden Schäden zu rechnen, bei den Opfern sowieso, aber auch im Hinblick auf die mentalen Verwerfungen in einem Land, in dem die tonangebende politische Kaste keine roten Linien mehr kennen will, wenn es darum geht, ihre Ziele gegen den Widerstand von großen Teilen der Bevölkerung durchzusetzen.
Und eines dieser hart durchgesetzten Ziele ist nicht erst seit, aber vor allem seit 2015 die Duldung und Quasi-Legalisierung der illegalen Masseneinwanderung vor allem aus dem arabisch-muslimischen Raum. Begründet wird das gerne mit einem christlich inspirierten Humanitarismus, der sich für die weltweit festzustellenden Mißstände nicht nur zuständig fühlt, sondern sich auch um deren Behebung müht. Dabei kreuzt man für gewöhnlich zwei Handlungsmaximen: Zum einen müßten wir, so heißt es, am Weltelend ein Behebungsinteresse haben, weil wir als Christen universal elendszuständig seien; und zum andern stehe es uns als reiche Westler allemal an, etwas von jenem Reichtum abzugeben, den wir uns, wie man munkelt, nur durch Ausbeutung der Elenden dieser Welt angeeignet hätten. Heraus kommt dabei in Westeuropa und vor allem Deutschland ein nicht endenwollender Strom von Einwanderungswilligen, die an der Grenze kaum mehr tun müssen als sich in ihrem von uns angenommenen Opferstatus zu präsentieren — und schon pariert der Sozialstaat und gewährt gegenleistungslos allerlei Leistungen.
Das hätte niemals so sein müssen. Denn ein Blick auf die Karten und Globen dieser Welt hätte jederzeit gezeigt, daß um jene muslimisch-arabischen Elendsländer herum ein ganzer Kranz von muslimisch-arabischen Wohlstandsländern liegt, deren Wohlstand den gemeineuropäischen und auch deutschen bei weitem übertrifft.
Der leicht zu recherchierende Faktor für den Wohlstand eines Landes, das Bruttoinlandsprodukt (BIP), das den Wert aller Güter und Dienstleistungen eines Landes angibt und das man auf den Kopf der Bevölkerung umrechnen kann, hätte jederzeit den erstaunlichen Befund zutage gefördert, daß nun zwar Luxemburg mit einem BIP von 151.146 US-Dollar weltweit den Vogel abschießt, daß aber schon an vierter Stelle des Wohlstandsrankings Katar steht, in dem man rund 115.000 US-Dollar pro Jahr und Kopf erwirtschaftet. Nicht weit davon liegen die Vereinigten Arabischen Emirate, in denen es immerhin noch um rund 77.000 US-Dollar pro Jahr und Kopf geht. Deutschland hinkt da mit nicht ganz 71.000 US-Dollar pro Kartoffelnase und Kartoffeljahr etwas hinterher. Nimmt man dazu noch den akkumulierten Reichtum der Länder und rechnet ihn auf den Kopf der Bevölkerung um, leben die reichsten Menschen auf der Welt in der Schweiz, mit einem Vermögen von mehr als 700.000 US-Dollar pro Nase. Aber in Katar sind es immerhin noch 199.430 US-Dollar. In Deutschland, so sagt uns Statista, sind es lächerliche 69.000 Euro.
Das sind Zahlen, bei denen man ins Grübeln kommt. Denn warum sollte beispielsweise ein Moslem aus Syrien, der sich dort verfolgt fühlt oder real verfolgt wird, ausgerechnet nach Deutschland fliehen, das 3000 Kilometer von Syrien entfernt ist, während reiche Länder wie Katar oder Dubai mit einer Entfernung von rund 1000 km gleichsam um die syrische Ecke liegen? Und wenn Katar zu heiß oder zu meeresfeucht sein sollte, könnte der syrische Moslem, an ein Wüstenklima gewöhnt, doch wunderbar in den ebenfalls nicht unreichen Vereinigten Arabischen Emiraten oder Saudi Arabien flüchtend unterkommen.
Und er bliebe damit in einem Kulturkreis, den er kennt und, wie man aus den Einlebeschwierigkeiten der Muslime hierzulande ja weiß, den er auch schätzt. Er bliebe als Moslem unter Seinesgleichen, bliebe in derselben Klimazone, könnte sich mühelos auf Arabisch verständigen und sich von seinen arabischen Brüdern und Schwestern solange alimentieren lassen, bis er wieder auf die Beine kommt oder in seinem Herkunftsland wieder Zustände herrschen, die eine Rückkehr erlauben.
Zumal doch, bitte schön, wir als Christen keineswegs ein Monopol aufs Guttun haben. Wir haben nur das vermeintliche Monopol auf ein weltweites Guttun. Eine Ebene tiefer gibt es in jeder Kultur und Religionsgemeinschaft Regularien, die dafür sorgen, daß man den Armen hilft. Im Islam ist das die auf den Koran zurückgehende Zakat-Pflicht, die jeden Moslem anhält, für die Armen und Bedürftigen 2,5 Prozent seines Einkommens oder Besitzes zu spenden.
Daß diese Pflicht in vielen islamischen Ländern nur als ermahnende Aufforderung an die Gläubigen gilt, daß sie in anderen islamischen Ländern staatlich organisiert ist, daß bei dieser Organisation es ungleiche Steuerpflichten gibt und einiges an Problemen mehr, was mit der Frage der guten Staatsführung zusammenhängt, muß uns in Europa nichts angehen. Das ist Sache der Muslime und ihrer politischen Organisation. Uns genügt es zu wissen, daß in der muslimischen Welt mehr als genug Reichtum vorhanden ist, um das Flüchtlingselend in der muslimischen Welt selbst zu mildern. Und es genügt uns zu wissen, daß mit der Zakat-Pflicht auch ein Instrument bereitsteht, daß gläubigen Muslimen und ungläubigen Arabern ermöglicht, ihre Armuts- und Entwicklungsprobleme auf kulturspezifisch-elegante Weise selbst zu lösen.
Um es kurz zu machen: Was spricht moralisch und ökonomisch eigentlich gegen eine Remigration der illegal nach Deutschland gelangten Einwanderer?