Absteigen

Geschrieben von Jürgen Schmid am 20.11.2023

Vom selben Autor:


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Jürgen Schmid

Historiker

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Früher hieß es, man sollte von einem toten Pferd absteigen, wolle man sich nicht dem Gespött der Leute preisgeben. Für die Sekte der Erwachten, deren Untergang nun zu beobachten ist, gilt dieses Bild in modernem Gewand: Sie haben ihre Hybrid-Fahrzeuge, die Nummernschilder wie Zero Covid, BLM, FFF oder LGBTQIA+ tragen, in den Straßengraben gesetzt, weil ihnen die Motoren nach hysterischer Vollgasfahrt heiß gelaufen und irreparabel implodiert sind. Absurderweise aber bleiben die Fahrer allerlei Geschlechter in ihren qualmenden Schrottvehikeln sitzen und schreien panisch »BrummBrumm«, um sich zu suggerieren, ihre ideologisch betriebenen Untersätze wären noch fahrfähig. Ein trauriges Szenario für die Insassen — ermutigend für alle, die deren Abstieg vom Gipfel ihrer Deutungsallmacht lange ersehnt haben.

Eine kurze Unfall-Chronik der woken Fahrzeugkolonne:

Berlin, 7. April 2022, kurz nach der Mittagszeit — Peak Corona

Zuerst verglühte der Zero-Covid-Motor im Bundestag, als die Impfpflicht scheiterte – seither vergammelt das C-Wort auf den hinteren Regalbrettern der Qualitätspresse und wird neuerdings gar verschämt im Kleingedruckten versteckt, wenn es darum geht zu erklären, warum wieder mal halb Deutschland im Krankenstand steckt. Wenn Panik gemacht wird wie von BILD (»Deutschland liegt flach«), dann unter vorgestriger Etikettierung: Corona heißt jetzt wieder Grippe! Oder wie in der Schweiz: Virensaison. Und in so mancher Unternehmensverlautbarung: Krankheitswelle. Die Forschungs­gruppe Wahlen ermittelte für Anfang November 2023 bei der Frage nach den wichtigsten Problemen für »Corona« einen beeindruckenden Wert: Null Prozent.1 (Größte Sorge der Befragten: die Zuwanderung. Dazu später.)

Katar, 23. November 2022, 14 Uhr Mitteleuropäischer Zeit — Peak Queer

Der humorbefreit-moralinsaure Gemischtwarenladen LGBTQIA+ made in Germany gab sich im Khalifa International Stadium zu ar-Rayyan vor der ganzen Welt der Lächerlichkeit preis, als deutsche Kicker bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar das einzige Mal auffielen — indem sie sich im Zeichen dieses Kürzelsalats vor dem Spiel gegen Japan (1:2) den Mund zuhielten. Haben Sie seither die absurde Abkürzung noch irgendwo gesehen?

Washington, 1. Februar 2023, Hauptsitz des IWF — Peak Rußland-Sanktionen

Der Internationale Währungsfonds stellt fest: Die Sanktionen gegen Russland nach dem Einmarsch in der Ukraine Ende Februar 2022 zeigen Wirkung — aber in die falsche Richtung. FOCUS titelt: »Der Westen will Putin ökonomisch in die Knie zwingen — und scheitert grandios«. »Verstörende Fakten«, die es nicht geben dürfte: Das russische Finanzsystem hat überlebt. Apple und Samsung zogen sich vom russischen Markt zurück, dafür sind chinesische Mitbewerber in die Lücke gerückt. Und »die Welt« — Türkei, China, Indien etwa — kauft russische Rohstoffe wie Öl und Gas. Erstmals bekennt der Mainstream — hier Gabor Steingart im FOCUS — in aller Offenheit, wie sehr ihn Fakten »verstören«.

Berlin, 26. März 2023, nach Schließung der Wahllokale — Peak Klima

Krachend scheiterte der Volksentscheid »Berlin 2030 klimaneutral« − ein Menetekel. Denn wenn es in Berlin, wo Wildschweine Löwen sind, nicht mehr geht, dann geht es nirgendwo. Zur IAA in München blies die FFF-Sekte im Spätsommer noch mal zum großen Halali — und landete als Rohrkrepierer auf den Straßen, wo nicht einmal mehr genug »Aktivisten« mobilisiert werden konnten, um die Peinlichkeit von »Aktionen« ohne Aktionisten und ohne Publikum abzuwenden. Und Klima-»Prophetin« Greta ist nach ihren Pro-Palästina-Äußerungen sogar bei der eigenen Peer Group unten durch.

Köln, 6. Februar 2023, schon vor der »Tagesschau« — Peak Gender

Die progressivste unter Deutschlands progressiven Anstalten, der WDR, gibt in höchster Not — eine selbstlancierte Meinungsumfrage hatte ergeben, dass zwei Drittel der Bundesbürger die Gendersprache ablehnen — bekannt, man wolle künftig im Fernsehen wieder »sprechen wie unser Publikum«. Seither sind Knack- und Zischlaute zur »Hörbarmachung« diverser frei erfundener Geschlechter Fernsehgeschichte; ebenso sämtliche »Sternchen«, die das Schriftbild von Nachrichten verunziert hatten.

München, 23. Juni 2023, zur Zeit der Opernfestspiele — Peak Ukraine-Fanatismus

Seit Ende Februar 2022 sind Ministerien, Behörden und Kulturstätten in Deutschland irritierenderweise mit einem fremden Hoheitszeichen dauerbewimpelt: der Ukraine-Flagge. Nun zieht sich dieses öffentlich sichtbare Statement von bedingungslosem »Stand with Ukraine« langsam zurück. Kaum Beachtung fand zunächst die Einholung der blau-gelben Stoffbahn vom Dach der Bayerischen Staatsoper während ihrer sommerlichen Festspielzeit, als ein Werbe-Logo an die Ukraine-Stelle trat. Aber die Fahne kam nicht mehr zurück — und verschwindet peu à peu auch andernorts, etwa bei der Sparda-Bank. Nicht nur in den USA kühlt die Unterstützungshitze spürbar ab.

Huddinge bei Stockholm, 7. Juli 2023, Gutachten Karolinska Institut — Peak Digitalismus

Nach Kritik des Karolinska Instituts macht Schwedens Bildungsministerin Lotta Edholm (Liberalerna Parti, die »Schweden Liberalen«) ihre Entscheidung, Schulen verpflichtend mit digitalen Geräten auszustatten, rückgängig, weil »Bildschirme das Lernen und die Sprachentwicklung behindern«, »zu Konzentrationsschwierigkeiten führen und die körperliche Aktivität verdrängen«. Deutschlandfunk Nova musste einen Sommer lang mit sich ringen, bevor am 11. September diese Meldung in die Welt entlassen wurde: »In Schweden sollen die Schulen in Zukunft wieder stärker auf gedruckte Bücher und Handschrift setzen statt auf Tablets und das Netz«. Kein Wunder, hatten doch alle deutschen Medien zuvor das Schweden-Modell der totalen Digitalisierung als vorbildlich gepriesen, etwa die WELT 2018: »So will Schweden die Spotify-Gründer von morgen heranziehen«. Der »große« Deutschlandfunk rang sich erst am 24. Oktober zur Nachricht »Schweden macht die Rolle rückwärts« durch, während der Bayerische Rundfunk gar bis 5. November zögerte, seinem Publikum die nordländische »Rückkehr der Handschrift« zuzumuten — nach dem Motto: »Wenn wir die uns unliebsame Realität nicht melden, existiert sie nicht.« Doch es dringt durch — und auch auf diesem Gebiet werden sich die Entscheidungsträger in Deutschland bald die Frage stellen müssen, wer als Geisterfahrer unterwegs ist — alle, die ihnen entgegenkommen oder sie selbst als Solisten, nachdem Frankreich (schon lange) und die Niederlande (jüngst) den schwedischen Weg eingeschlagen haben. Und keiner soll behaupten, der Digitalismus sei nicht (auch) ein wokes Projekt — man sehe sich nur die Person Sascha Lobo an.

Hessen / Bayern, 8. Oktober 2023, nach Bekanntwerden der ersten Hochrechnungen — Peak »Wir schaffen das« / »Wir haben Platz«

Nachdem alle landtagswahlkämpfenden Parteien außer der AfD (»Grenzkontrolle statt Heizungskontrolle«) vor den Wahlen taten, als wäre die Zuwanderungsproblematik überhaupt kein Thema geschweige denn eine Problematik, tönte es ab dem Tag nach den Wahlen aus allen Parteien so, als würde das Wahlprogramm der AfD zitiert. — In vielen anderen Ländern wie Österreich oder den Niederlanden scheint der Brand im Flüchtlingslager Moria am 9. September 2020 ein Wendepunkt in der »Willkommens­kultur« gewesen zu sein. Geisterfahrer Deutschland hat noch drei Jahre auf stures »Weiter so« gesetzt und von »europäischen Lösungen« (A. Merkel) phantasiert, die es spätestens seit diesem Zeitpunkt nicht mehr gab, als niemand in Europa diejenigen aufnehmen wollte, die als Brandstifter das eigene Lager zerstört hatten.

Landshut, 8. Oktober 2023, bei Verkündung des Erststimmen-Ergebnisses — Peak Schuldkult

Hubert Aiwanger dürfte in die Geschichte eingehen als derjenige, der erstmals seit dem »Historikerstreit« nicht, wie bisher umstandslos jeder, dem ein braunes Etikett angeklebt wurde, erledigt war. Der bayerische Wirtschaftsminister fiel der grünen SZ-Kampagne gegen seine Person nicht nur nicht zum Opfer, er und seine Freien Wähler gingen sogar stark wie nie daraus hervor. Aiwanger selbst gewann bei den Landtagswahlen in Landshut mit 37,2 Prozent das erste Direktmandat überhaupt in der Geschichte seiner Partei, diese stieg in allen niederbayerischen Stimmkreisen zur stärksten Kraft auf. Die Stimmung hat sich unübersehbar gedreht gegen diejenigen, die lange über uneingeschränkten Zugang zu den Gerichtshöfen der Moral verfügten.

Neukölln, 8., 11., 13. Oktober 2023, nach dem Hamas-Massaker — Peak Islamophilie

Wenn der Islam zu Deutschland gehört, gehören auch islamischer Antisemitismus und massive islamische Gewalt zu Deutschland. Was so abstoßend deutlich wird wie bei den gewalttätigen Hamas-Jubelfeiern auf deutschen Straßen und den Deutschen zu deren tiefstem Erschrecken in ihre Wohnzimmer übertragen wurde, hat die wohlgehütete Mär vom friedlichen Islam realitätskonform relativiert.

Cottbus, 30. Oktober 2023, in der Stadtratssitzung — Peak »Kampf gegen rechts«

Im Cottbuser Stadtrat wird ein Antrag zur Begrenzung der Flüchtlingsaufnahme angenommen, der — aller »Brandmauer«-Hysterie zum Trotz — von CDU und AfD gemeinsam gestellt wurde. Dieser Unfall der woken Geisterfahrer scheint vielsagend: Sogar eine SPD-Stimme sprach sich für die Rückkehr in die Wirklichkeit aus.

Piteå, Nordschweden, 2. November 2023, Europas größter Windpark vor Insolvenz — Peak Energiewende

Das Aus kommt vor der »vollständigen Fertigstellung«: Windkraftgigant Markbygden Ett, mehrheitlich chinesisches (!) Staatsunternehmen, beantragt die Insolvenz, euphemistisch als »Rekonstruktion« verbrämt. Grund: Jahrelange »hohe Verluste« — und das im angeblich unerschöpflichen Wachstumsmarkt »Zukunftsenergien«. Allzu optimistisch hat Markbygden hohe Stromabgabemengen vertraglich zugesichert, die man — weil der Wind nicht weht, wenn Verträge das wollen — nicht liefern kann. Teurer »Ersatzstrom« muß eingekauft werden, um ihn weiterverkaufen zu können — ein Witz der »Energiewende«. Zwar feiert Achgut.com die eigenen publizistischen Prophetien etwas rechthaberisch und mit zu viel Weihrauch (»Wir haben es gesagt«) — Recht haben sie aber doch, wie der Kerntechniker Manfred Haferburg, welcher 2016 »die deutsche Energiemalaise« von 2023 »glasklar« vorherberechnet hatte. Noch früher hat Alexander Wendt gewußt, warum dieser Peak kommen muß: »Der Grüne Blackout. Warum die Energiewende nicht funktionieren kann« (Edition Blueprint 2014). Die Energiewende ist »Götzendienst«, was man sogar mit hundert Jahre alten Ideologiekritiken zeigen kann.

Wiesbaden / Frankfurt am Main, 11. November 2023, lesbar in der FAZ — Peak Grün

Kein Faschingsscherz am 11.11: Die Hessen CDU will nach zehn Jahren Schwarz-Grün nicht mehr mit den Grünen gesehen werden. Ausgerechnet da, wo 1985 der grüne Marsch durch die Instanzen begann, mit Joseph »Joschka« Fischer als erstem Turnschuhminister Deutschlands, dräut nun der Anfang vom Ende. Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) will nicht weiter dulden, dass »der Schwanz mit dem Hund wedelt« (Josef Kraus) in Sachen Klima und Migration. Dafür holt sich der Amtsinhaber sogar den größten Verlierer der Wahlen an den Kabinettstisch — die SPD. Rhein, der in der FAZ den Rauswurf der Grünen verkündet, will damit »Debatten in die Mitte« zurückholen, was impliziert, dass er und die CDU im Bündnis mit den Grünen dort nicht waren. Und wenn er eine »Renaissance der Realpolitik« verspricht, gesteht Rhein zugleich ein, seit zehn Jahren Irrealpolitik betrieben zu haben. Der politmediale Komplex, gesteuert aus der grünen Parteizentrale, versteht die Welt nicht mehr. Selbst Gendern an Schulen und Universitäten soll von Schwarz-Rot abgeschafft werden — »Peak Gender« in voller Aktion. »Die Grünen fallen mehr und mehr aus der Zeit«.

München, FOCUS-Redaktion, Berlin, Freitag-Redaktion, u.v.a.m., 14. November 2023 — Peak »Grünenvergottung im Mainstream«

In den Qualitätsmedien rumort es — man hat plötzlich das Hätschelkind der letzten Jahre nicht mehr lieb. Der FOCUS — hypermutiger Bratenriecher — versteigt sich gar zur Blasphemie: Hessen sei der Startschuss für die »anti-grüne Ära«. Und liefert eine Aktualisierung für »Peak Klima«: »Klimapolitik hat sich über Robert Habecks Heizungsgesetz und das Verbrenner-Verbot für Autos und einen Atomausstieg, den inzwischen die Hälfte der Wähler für falsch hält — deligitimiert.« FOCUS-Gast Gabor Steingart haut noch lauter auf die Pauke: »Die Grünen sind die falsche Partei zur falschen Zeit am falschen Ort«, weil sie »Energiepolitik gegen die Physik« und »Migrationspolitik gegen das Volk« exekutierten. (Klang schon mal anders.) — Zugleich fällt den Grünen mit dem »Freitag« ausgerechnet jenes Medium in den Rücken, das mit der Denkfabrik »Das Progressive Zentrum« und deren »Circle of Friends« um Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir »Regieren für den Fortschritt« propagierte, weil die damalige »bürgerliche« Regierung Merkel »den Respekt der Bürger verspiel[t]« hätte. Angesichts des Verfassungswidrigkeits-Dilemmas der »Fortschrittskoalition« (s.u.) fragt nun Freitag-Redakteur Pepe Egger. »Ist das ernst zu nehmende Politik?« Seine Antwort: »Nein.« Brechen jetzt alle Dämme?

Karlsruhe, 15. November 2023, bei der Urteilsverkündung — Peak Ampel

Verfrühte Nachricht (leider): »Das war es wohl für die Ampel«. Das Bundesverfassungsgericht hat den »Nachtragshaushalt 2021 mit der Konstruktion, 60 Milliarden Euro Kreditermächtigungen aus den Corona-Hilfen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) zu überführen«, für »verfassungswidrig« erklärt. Nachdem das hohe Gericht lange — etwa bei bei Corona und Klima — stets im Sinne der woken Blase entschieden hatte, herrscht dort nun Fassungslosigkeit ob der Niederlage. »Damit dürfte die Ampel am Ende sein« — schreiben Kommentatoren aller Couleur. Schön wär’s, aber sie werden einstweilen wohl weiterhampeln, weiterpfuschen und weiterzerstören…

… aber absteigen müssen sie doch. Denn die Unfallhäufigkeit der Woken hat sich in den letzten Wochen drastisch erhöht. Über allzu viele funktionsfähige Fahrzeuge verfügt die Flotte nicht mehr.

Fußnote

  1. Eine genauere Betrachtung der Schwankungen in Volkes Stimmung seit 2016 lohnt — endlich einmal Zahlen, die ebenso signifikant wie repräsentativ sind:

    Der umfragestatistische Peak lag bei »Corona« Ende November 2021 mit 80 Prozent (!), danach ging es steil bergab: Anfang April hielten noch 25 Prozent ein Virus für das drängendste Problem, Mitte Juni 2022 nur noch 8 Prozent, heute Null. War also die Bundestagsentscheidung gegen die Impfpflicht — »Peak Corona« — nur der nach außen spürbare Kulminationspunkt; und der Peak in den Umfragen, die ja die Stimmung der Menschen anzeigen (was in diesem Fall bedeutete, daß selbst die Zeugen Coronas ihrer Hysterie müde geworden sind), hat diese Entscheidung erst herbeigeführt?

    Was hat die Corona-Hysterie abgelöst? Die Ukraine-Frage, die auf dem »Pandemie«-Höhepunkt im Herbst 2021 (Impf-Terror!) statistisch gar nicht aufscheint und dann rasant Fahrt aufnimmt — medial und bei »den Menschen da draußen« (A. Merkel). Allerdings liegt das Thema vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine noch weit hinter Corona, erst Anfang März 2022 schießt es hoch auf 57 Prozent und rangiert damit an der Spitze der Ängste. Im Februar 2023 — »Peak Rußland-Sanktionen« — war »Stand with Ukraine« schon hinter die Energiefrage gerutscht, welche durch die Sanktionen gegen Rußland, die wie ein Bumerang gegen die Sanktionierer zurückschnellten, erst virulent wurde. Im Sommer 2023 — »Peak Ukraine-Fanatismus« — spielte es bereits nur noch eine Nebenrolle, heute dümpelt es bei 8 Prozent, was den Zynismus der »Stand-with-Ukraine«-Kriegstreiber in grellstem Licht beleuchtet, die an ihren sicheren Schreibtischen nicht genug dafür schreien konnten, daß so viele Ukrainer wie möglich an der Front sterben. »Die Basis« hatte dazu im bayerischen Wahlkampf sehr treffend plakatiert: »Wie viele Tote braucht der Frieden?« (Das zweite Plakat, das in einem bis zur Stupidität personalisierten und inhaltlich entleerten Wahlkampf beein­druckt hat, war »Grenzkontrolle statt Heizungskontrolle«, worin die Alternative in drei Worten die wahlentscheidenden Themen gebündelt, wenn nicht gar zum Teil mit priorisiert hat — siehe Peak »Wir schaffen das« / »Wir haben Platz«.)

    Der Sommer 2019 (ante Corona) erlebte den absoluten Höhepunkt der Klima-Hysterie mit 59 Prozent, ein medial erzeugter »Wert«, der auch statistisch nie wieder erreicht wurde — und mit Etablierung der Corona-»Pandemie« sofort in den Keller fiel, wo er lange verharrte. Trotz massivst möglicher Propagandadauerbeschallung gelang es der Klimasekte nie, Zustimmungswerte in der Höhe zu erreichen wie sie die Migrationsfrage oder die Angst vor dem Virus generierten. Klima ist und bleibt ein medial gesteuerter Hype einer kleinen radikalen Sekte — eine Breitenwirkung hat das Zerstörungsprogramm im Namen der vermeintlichen Planetenrettung einfach nicht, mache Luisa, was sie wolle.

    Ende März 2023, als der Volksentscheid »Berlin 2030 klimaneutral« scheiterte — »Peak Klima« — stand das Thema, subsumiert (und abgefragt?) allerdings unter »Energie / Versorgung / Klima« (heißt: es sind Klimahysteriker und Sanktionsbefür­worter ebenso erfasst wie ihre radikalsten Antipoden) bei 32 Prozent an zweiter Stelle hinter »Ukraine / Krieg / Rußland«. Danach ging es kurz sogar noch mal rauf auf 50 Prozent, weil die Medien trommelten wie verrückt, um irgendeine Hysterie am Köcheln zu halten. Der Einbruch auf heute 20 Prozent erfolgte ab Juni. Mit dem Münchner IAA-Protest-Mißerfolg im Sommer also war auch statistisch erkennbar klar, wie sehr die Klima-Hysterie abgewirtschaftet hatte; die mißratene Berlin-Abstimmung war eine Etappe dorthin.

    Der Queer- und Gender-Kult kommt in der Statistk darüber, was die Menschen im Lande bewegt, übrigens gar nicht vor.