»Der Reaktionär ist nicht der nostalgische
Träumer abgeschaffter Vergangenheiten,
sondern der Jäger heiliger
Schatten auf den ewigen Hügeln«.
(Nicolás Gómez Dávila)1
»Dr. Johannes Faust« — mit dieser öffentlichen Antrittsvorlesung an der Georg-August-Universität zu Göttingen begann am 7. Dezember 1946 Will-Erich Peuckerts Nachkriegskarriere, ja recht eigentlich seine akademische Karriere überhaupt, im Alter von 51 Jahren.2 Einen lebensnahen Einblick in Lehrtätigkeit und Vorlesungszyklen Peuckerts in Göttingen gibt sein Schüler Wolfgang Jacobeit — darunter wiederkehrende Kollegs über die Großgruppierungen des Volkes, die bereits Wilhelm Heinrich Riehl herausgestellt hat: Bauern, Bürger, »Proletariat« — wobei Jacobeit, späterer Doyen der DDR-Volkskunde, in Peuckerts »Bauernstand« das sehen wollte, »was Jürgen Kuczynski [als marxistischer DDR-Staatshistoriker] die ›Rolle der Volksmassen in der Geschichte‹ genannt hat«.3
Möge jeder Interessierte, der mit einer soliden Frustrationstoleranz ausgestattet ist, die zeitgenössischen Themen durchforsten, mit denen die Nachfolgefächer der Volkskunde heute ihr Unwesen treiben. Ganz Unerschrockene können auch erkunden, wer Peuckert auf dem Lehrstuhl nachgefolgt ist, den er begründete. Es muß mehr als bedenklich stimmen, daß diese »Migrationsforscherin« (Selbstbeschreibung) nie ein Wort verloren hat über die Zwangsmigration von 10 bis 12 Millionen deutschen Landsleuten aus den Ostgebieten nach 1945, von denen einer ihr Amtsvorgänger Will-Erich Peuckert war. Ziel ihres politischen Aktivismus — denn ein woker Universitätsmensch forscht nicht mehr, sondern fordert — ist es, die Massenmigration nach Deutschland zu befördern; unter anderem zeugt davon ihre Sprecherposition bei der »Seebrücke Göttingen« oder entsprechende Stellungnahmen bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Amputationswunde
Es war ein langer, erkenntnisreicher, zuweilen steiniger, am Ende lebensgefährlich-dramatischer Weg, den Will-Erich Peuckert zurücklegte, bis er auf den Göttinger Volkskunde-Lehrstuhl berufen wurde. Wir haben diesen Weg nachvollzogen auf einer Reise durch Polens »wilden Westen«, wie im Nachkriegspolen jene Landschaften Schlesiens genannt wurden, die von deutschem Leben gesäubert durch nachrückende Polen besiedelt wurden. Wir haben Peuckert kennengelernt als Volksschullehrer auf der Großen Iser-Wiese, wo er erste volkskundliche Studien treibt. Wir waren bei ihm, als er in Breslau universitär zum Wissenschaftler reift. Wir haben miterlebt, wie der Verbannte in Haasel ein großes Werk erschafft, bevor er dort — als Flüchtling aus seiner Heimat — eine umfangreiche Bibliothek zurücklassen muß. Das Kriegsende 1945 war für diese Heimatvertriebenen beileibe keine Befreiung, sondern (Peuckert dixit) »der große Untergang«.
Die Lebensgrundlage des schlesischen Menschen ist 1945 zerstört worden — »sein Grund«, so formuliert mit Will-Erich Peuckert einer jener Schlesier, die entwurzelt wurden und den Amputationsschmerz spürten, das, was fehlt: »Die tägliche Form. Das Eingebettetsein in Nachbarschaft und Gemeinschaft. Das Atmen in der Muttersprache. Das Geschenk Spruch und Lied. Das Vaterland. Der Tisch, an dem man aß. — Es ist sehr viel an Menschlichem, was hier zerstört und zerbrochen ist.« Die »Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen« vermerkt dazu auf ihrer Internetseite: »Die Fähigkeit, Einbrüche dieser Art als krisenhafte Zerstörungen verbindlich-traditioneller Werte zu begreifen« sei »heute weitgehend im Rahmen globaler Einbrüche geschwunden«.
Wahlverwandtschaft der Anti-Irrationalisten
Kein Zufall ist, daß der Ethnologe Hans Peter Duerr diese Fähigkeit besitzt — und 2009 darüber spricht: »Wenn ich als Kind [Duerr ist Pfälzer] mit meiner Großmutter in die Straßenbahn stieg, setzten wir uns immer dorthin, wo möglichst viele Leute saßen. Irgendwer fragte dann, wo man herkam und wo man hinwollte, und es entstand ein lautes, lebhaftes Gespräch. Wenn man das heute machen würde, wäre man in den Augen der Leute ein Verrückter. Diese elementare Zwischenmenschlichkeit, die eigentlich nur in der Gemeinschaft möglich ist, schwindet meiner Meinung nach in der modernen Gesellschaft immer mehr.«
Peuckert und Duerr: zwei gleichgerichtete Denker und — was noch gewichtiger scheint — Empfinder, zwei Fürsprecher für das sogenannt »Irrationale«,4 das ihnen so unvernünftig gar nicht vorkommt; dem Begriff »Aberglauben« erteilt Peuckert gar eine dezidierte Absage als »unberechtigte Wertung« und spricht stattdessen von »Volksglauben«.5 Möglicherweise auch deswegen galt er bereits zu Lebzeiten als »subjektiv« — und das war ein vernichtendes Urteil. Nach seinem Tod hat innerhalb der Universitätsgelahrtheit wohl nur noch der Neoromantiker Duerr Peuckert gelesen, geschätzt und weitertransportiert.
Keinen Autor zitiert Duerr in seinem Pop-Bestseller Traumzeit von 1978 so häufig wie Peuckert, was auch der gemeinsamen — und sehr seltenen! — Faszination für experimentelle Ethnographie, genauer gesagt: für halluzinogene Substanzen, unter anderem die sogenannte »Hexensalbe«, geschuldet ist: Das kleingedruckte 90seitige (!) Literaturverzeichnis des Buches »Über die Grenze zwischen Wildnis und Zivilisation« führt 16 Titel von Peuckert, sogar mehr als vom Mythologie-Papst Claude Levi-Strauss.
Experimente mit Halluzinogenen betrieb auch Ernst Jünger, gemeinsam mit dem Chemiker und LSD-Erfinder Albert Hofmann: »Ihre gemeinsamen Sitzungen sahen sie als ›Reisen‹ an, die sie vor allem über die Grenzen der Zeit- und Raumbeschränkung hinausführte. Erstaunlich dabei die Position Hofmanns, der immer wieder versucht, die Beschränkungen wissenschaftlicher Rationalität zu überwinden.«6
Fehlinterpretation
Nicht alle Interpreten konnten und wollten den Anti-Irrationalisten Peuckert so tiefgreifend verstehen, sich in sein Denken einfühlen, wie Duerr das tat und Hofmann es wohl getan hätte, wenn er auf seine Schriften gestoßen wäre. Es gibt zumindest eine hanebüchene Fehlinterpretation zu vermelden: Wo man Wilhelm Heinrich Riehl vor seinen Kritikern in Schutz nehmen mußte, so will Peuckert zumindest vor einer Claqeurin gerettet werden — vor der Volkskunde-Doktorandin Johanna Micaela Jacobsen, die ihre Wirrnis zunächst niedergelegt hat in den »Reflektionen des 14. Jahrgangs der Bundeskanzler-Stipendiat/innen 2003/2004«:
»Mein Projekt handelt von einer kritischen Untersuchung der Geschichte der deutschen Volkskunde. Als Anhalts- und Anfangspunkt sah ich ein konkretes Problem, das der Entwicklung des Faches im Wege steht: die immer noch sehr engen, verstrickten Verbindungen des Faches mit nationalen Interessen. Das Ziel meiner Doktorarbeit ist, anhand historischer Fallstudien Beispiele und Wege zu nennen, wie das Fach heute die immer noch engen Verbindungen zum Nationalstaat etwas verringern könnte. Die Voraussetzung war natürlich, dass das sehr nationale Fach auch andere Trends hätte pflegen können. Insbesondere war ich an einigen Gelehrten interessiert, die durch ihre körperliche und mentale Mobilität einen gewissen Transnationalismus in die Fachrichtung eingeleitet hatten. In diesem Transnationalen sah ich nämlich eine Hoffnung für das Forschungsfeld, eine Art und Weise, sich von der Todeslast des nationalen Spannungsfeldes zu trennen.«
Und bei diesen Überlegungen stieß sie auf — Will-Erich Peuckert. Warum ausgerechnet der Schlesier Peuckert die Hoffnung einer transnationalen Anywherin weckte, die Volkskunde von ihrer »Todeslast« zu befreien (eine Nummer kleiner geht es nicht, wenn man gegen das Böse kämpft), wird für immer ihr Geheimnis bleiben. In ihrer Dissertation Boundary breaking and compliance. Will-Erich Peuckert and 20th century German Volkskunde aus dem Jahr 2007 findet sich ein Kapitel »Beyond Borders: Attempts at Denationalizing a Discipline« (S. 147–197), das leider im mir einzig zur Verfügung stehenden Digitalisat nicht erscheint. In der Einleitung (S. 7) steht dazu zusammenfassend:
»Peuckert’s support of a Volkskunde which was, broadly conceived, an international discipline, led him to advance several agendas about Europeanization for a discipline recovering from World War II: ›Volkskunde is a national as well as international discipline. [...] It is international inasmuch as no Volk exists alone and for itself; every Volk exists only with, next to, and through the other Volk groups of this earth‹ (1948). Especially with its origins in Romantic Nationalism, ever more polarized towards national goals during World War II, and still now grappling with its history, the fact that Peuckert actively called for a border-transcending discipline is critical to examine in more detail.«
Was Jacobsen da »entdeckt« haben will, ist allzu banal. Hat ihr niemand gesagt, daß das, womit sie Peuckert zitiert, weder neu noch aufregend ist, schon gar kein Beleg für seine Abwendung von einer nationalen Volkskunde, da sein Kerngedanke schon im Namen etwa des Münchner LMU-Volkskunde-Instituts der 1960er Jahre steckt — »für deutsche und vergleichende Volkskunde« —, daß andererseits die »Folkloristik« seit jeher international, also »border-transcending« arbeitet, zum Beispiel in der Märchenforschung?
Und Boundary breaking, Denationalizing — ausgerechnet Peuckert! Fehlt nur noch, daß er als Antideutscher, als Pionier von »No nation, no border« ausgemacht wird! Mitnichten. 1948 erteilt Peuckert dem Ansinnen eine Absage, er könnte als Verfolgter des Nazi-Regimes Forderungen stellen, weil er sich als Angehöriger des deutschen Volkes sieht, von dem er sich nicht wegdividieren lasse als der Gute, während anderen die Schuld am Dritten Reich zu tragen hätten. Ein Volk gehöre zusammen — so seine Quintessenz; er wolle keine Sonderstellung: »Ich selber habe zwar fünfzehn Jahre Nein gesagt. Ich löse mich aber von dem Volke, dem ich gehöre, nicht. Und ich will lieber bei ihm stehen als unschuldig heißen, wenn ich auch fünfzehn schwere Jahre zu ertragen hatte.«7 Diese Einstellung dürfte einzigartig sein für jemanden, der Opfer des nationalsozialistischen Regimes war. Sie zeugt von bewunderungswürdiger Größe und unauflöslicher Verwurzelung im Eigenen — und keineswegs von Denationalisierung.
Wiedergeburt
Roma renovata, jenen Text von 1948, aus dem wir soeben zitiert haben, endet Peuckert folgendermaßen8 — was an den Dritten Weg, jenen der religio, erinnert, den Franz Werfel zwei Jahre zuvor in seinem Essay »Zwischen Oben und Unten« beschrieb als Ausweg aus dem nihilistischen Materialismus, in den der Mensch zwischen Skylla (Bolschewismus in der Sowjetunion) und Charybdis (Kapitalismus Marke USA), zwei korrespondierenden Spielarten der Areligiosität, zu geraten drohe:
Drei Wege eröffnen sich in jeder Zeit des Unterganges.
Der erste Weg ist derjenige des Weitermachens, und man läßt alle Dinge und Geschehnisse einfach weitertreiben. Man pantscht fort in dem Sumpfe, in dem man steckt, ob man auch immer tiefer und entsetzlicher in den Sumpf gerät.
Der zweite [Weg] ist der der Flucht; man mag nicht mehr; man sucht in einem verborgenen Dorfe Frieden und Ruhe; es ist das Leben des Klausners hinten hinterm Walde. [Berühmte Fluchtfiguren jener Zeit sind Korvettenkapitän Thomas von Orla in Ernst Wiecherts »Das einfache Leben«, einem Trost- und Widerstandsbuch, mit einem grüblerisch verschlossenen Wiechert’schen Protagonisten und Ernst Jüngers weit politischeren und virileren »Waldgänger«. Ersteren dürfte Peuckert gekannt haben, er stammt vom Jahr 1939; letzterer erschien 1951, drei Jahre nach Peuckerts Essay.]
Der dritte [Weg] ist der, der sich dem Tage und dem Leben stellt; der — gegen den Teufel auch — den Mut hat wieder anzufangen. Anfangen, das heißt, das Haus bei seinem untersten Grund anfangen, den Grund zu mauern, ehe man die Wand baut und das Dach. Der Grund des Lebens aber ist: zu leben als ein Mensch. Der Grund ist, das in seinen Sittlichkeiten krank gewordene und das zerbrochene Leben wieder an dem Punkt anfangen, an dem die Krankheit ausgeschnitten und das junge Fleisch geboren wird.
Rom muß, um wiedergeboren zu werden, seine sittliche Wiedergeburt beginnen. Es ist der Anfang. Und der einzige Anfang, den wir haben. Aus diesem Anfange kann und muß das andere alles kommen. Das ›Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes‹, wenn ich das neue Leben einmal als ›Reich Gottes‹ wiedergeben darf, ist wahr, und wahr ist, womit der Apostel darnach schließt: dann nämlich wird euch das andere alles bald zufallen.
Nun war der »Untergang« — und das war für Peuckert das Kriegsende 1945 — seinerzeit offen sichtbar; das Land lag in Ruinen. Was aber, wenn man sich in den geistig-moralischen Ruinen einer Gesellschaft der Illusion hingeben kann, daß alle Gebäude stehen und das Leben »normal« weiterläuft?
Lebendigkeit
»Die Sage berichtet ein Erlebnis; sie untersuchen heißt, ein einst Lebendiges wiederum lebendig machen«9 — solches gibt der späte Peuckert seinen Lesern mit. Und was macht die »moderne« Sagenforschung im Gefolge dieser unerhörten Worte? Wo sie sich nicht gleich »verabschiedet« in postmodernem Dekonstruktionsfuror10 will sie »im Zeitalter der Massenkommunikation« Sagen »für heutige Erkenntnisbedürfnisse fruchtbar machen« als »Beitrag zur Problemanalyse der Gegenwart«.11 Lebendiges nicht in seinem Eigenleben akzeptieren, sondern für je gegenwärtige »Bedürfnisse« inwertsetzen und vernutzen, das ist die Logik jener, die in mythischer Überlieferung nicht »Grundprobleme menschlicher Existenz«12 sehen, sondern nichts weiter als einen »Materialfundus schriftlich fixierter Betrachtungsobjekte«13 — mechanische Denkverhinderungsapparatur und Phrasenstrohdreschmaschine zugleich.
Michael Opitz, einer der wenigen deutschsprachigen Ethnologen seiner Generation mit internationaler Aura, sagte im Interview mit German Anthropology, er empfehle seinen Studenten: »Lesen Sie einen Ethnologen ganz. Alles!« Nur so könne man sich einer Weltsicht nähern, indem man in das Lebenswerk eines Mannes eintauche, peuckertianisch gesprochen: in seine geistige Haltung. Nach unserer Reise durch Schlesien wird es wenig verwundern, daß ich in Will-Erich Peuckert den einen Volkskundler sehe, dessen Gesamtwerk es wert ist, aufmerksam gelesen zu werden. Gerade heute.
Diese Leseempfehlung möge mit einigen signifikanten Werkproben noch einmal unterfüttert werden: Wer Peuckerts Sagen — Geburt und Antwort der mythischen Welt an nahezu beliebiger Stelle aufschlägt, wird auf nur zwei Seiten, am Ende des Kapitels »Mythische Bewußtseinsebene« und am Beginn der »Mythische[n] Landschaft« überreich mit einem ganzen Strauß tiefschürfender Einsichten beschenkt:14
Vielleicht ist es doch nötig, sich des sogenannten Funktionalen wieder zu entschlagen, so wie es nötig ist, auch die statistische Mechanik hinter sich zu lassen, und nach den Völkern als nach zeugenden, beseelten Lebewesen, wie nach den großen geistigen Ebenen, in denen Völker oder Stämme stehen, aus denen sie existieren, Lieder singen, Aberglauben glauben und Sagen schaffen, zu fragen.
Wer will einen Spessartbauer, einen kleinen Kumpel an der Ruhr, wer einen schlesischen Flüchtling oder einen Beamten aus der Eifel, wer einen Kommunisten aus Ostdeutschland zu beurteilen versuchen, der nicht um seine geistige Herkunft, seine geistige Basis wüsste, nicht wüßte, aus welchen Ursachen seine actio und seine Schlüsse reiften?
Wenn Sagen Zeugnisse für die geistige Lagerung eines Menschen sind, dann ist es sicher richtig, diesem ihren Wurzelgrunde nachzuspüren.
Ich sehe den ›Wald‹ und sehe ihn nicht allein als eine Menge großer Bäume, ich nehme ihn zugleich als einen geheimnisvollen, fremden Ort, als einen mir nahen und doch wieder fernen, wahr; ich sehe das Kornfeld, es sind tausend Ähren voller Frucht; wenn aber das Korn im Winde wogt und sich in Wellen schmiegt, dann ist da etwas, das vorher noch nicht im Felde war, und dessen Nähe plötzlich in mir spürbar wird.
Das ist der ganze Peuckert in nuce, sprachlich und denkerisch: Beinahe spenglerianische Kulturvorstellungen mit geistig-seelisch-mythischen Tiefendimensionen; Entwurf einer volkskundlichen Menschenkunde in proto-bourdieuscher Verstehens-Ethik (»innere Notwendigkeit« jedes Menschen als Erkenntnisziel); Überzeugung von einer mythischen Verwurzeltheit des Menschen; romanhafte Sequenzen zur Naturbeseeltheit, die Vorstellung vom göttlichen »Buch der Natur« aufrufend, an Wilhelm Mannhardts Wald- und Feldkulte (1875/1877) anknüpfend, die wiederum Sir James George Frazer zum Golden Bough (1890; Untertitel ab der zweiten Auflage: »A Study in Magic and Religion«) inspiriert haben — und literarisch fast so hochwertig wie manche Passage in Tolstois Anna Karenina mit ähnlichen Bildern von wogenden Kornfeldern.
Will-Erich Peuckert — nicht nur ein glänzender Prosa-Stilist, sondern auch in mehreren Genres als Schriftsteller erfolgreich — erscheint im Licht dieser Zitate, obwohl er in den 1920er Jahren Parteigänger der Sozialdemokratie war, als jener »Jäger heiliger Schatten auf den ewigen Hügeln«, als den Nicolás Gómez Dávila, wie im Vorsatz zitiert, den Reaktionär charakterisiert.
Volk
1951 gibt Peuckert eine Selbstinterpretation seines Schaffens als Volkskundler: »Es gab nach ihm [Peuckert] eine Zeit, in der der Bauer der maßgebende Mann des Volkes war [auch Könige waren lange Bauern!], sein Tun und Wollen das Geschehen regelte, der bäuerliche Kulturgedanke [›bäuerliche Kultur‹ ist für Peuckert eine »Wechselbeziehung zwischen ›Bauer‹ und ›Acker‹«15, also religio!] das Volk durchwirkte.« Bis sich alles umwendete: »Seit dem 14. und 15. Jahrhundert erhebt sich neben dem Bauern der Bürger. Peuckert hat das Anderswerden der Zeit, das Niedersinken der bäuerlichen Kultur, das Aufsteigen neuer Gedanken, neuer volkhafter Äußerungen und Formen in seiner Großen Wende, 1948, dargestellt. Das Buch wird damit zur Illustration der soeben angedeuteten, ein neues volkskundliches System suchenden, These. Es stellt einen Teil einer Trilogie dar, deren erster Band den Aufgang der bürgerlichen Welt, deren dritter die Entstehung der sozialistischen Kultur bespricht.«16
Was lange im Fach unstrittig war und in letzter Zeit komplett erodiert ist in der »Totalherrschaft der Gegenwart« (Botho Strauß), formuliert Peuckert ohne Wenn und Aber: »Die Volkskunde ist eine historische Wissenschaft.«17 Seine »Überzeugungen« im Einzelnen18:
1. daß »Kulturen« »ganze, in sich geschlossene geistige Welten« sind, mit einer »Aufeinanderfolge vorbäuerlicher, bäuerlicher, bürgerlicher und sozialistischer Kulturen nicht [als] eine entwicklungsgeschichtliche, […] vielmehr neben einander seiende Gebilde«. — Unmittelbar nach dem Krieg hielt Peuckert aus dieser Überzeugung heraus ethnographische Vorlesungen über die vorbäuerlichen Kulturen, denn zunächst hatte er in Göttingen auch die verwaiste Völkerkunde zu vertreten, weil der belastete Hans Plischke erst zum Wintersemester 1949/50 auf seinen Lehrstuhl zurückkehren konnte.
»Zentralerlebnisse« des »primär vorbäuerlichen Menschen« sind dabei für Peuckert »Werden«, »Fruchtbarkeit«, »Tod«, was sehr an Hans Peter Duerrs wunderbares Buch Sedna oder Die Liebe zum Leben (1984) erinnert, einer Rekonstruktion des vormetaphysischen Denkens, hochgelobt von Peter Sloterdijk, aber auch von anderen, wie etwa in einer Rezension im Spiegel vom Wiener Tausendsassa Adolf Holl, der Duerrs Anliegen so zusammenfaßt: »Sieht man von den letzten Jahrtausenden ab, so kann man sagen, daß die Menschen sich während ihrer gesamten Geschichte mit der Welt, in der sie lebten, identifizieren konnten, und zwar mit einer Welt, wie sie war und nicht wie sein sollte.«
2. »daß eine Volkskunde der bürgerlichen Welt […] nicht nach den Kategorien der bäuerlichen geordnet und geschrieben werden könne, daß vielmehr jede Kultur ihre eignen Werte und eignen Gesetzlichkeiten in sich trage. Auch ihre eigne religiöse Deutung, Wie sie auch ihre eigne Logik trägt. Und damit, für sich, ›die Wahrheit‹ besitzt.« — Ein sehr peuckertscher Gedanke, und durchaus auch kulturrelativistisch im Sinne der linksintellektuellen Boas-Schule.
3. »daß diese Kulturen nicht nach wirtschaftlichen oder sozialen Prinzipien geschieden werden, sondern nach komplexen, eine Menschengruppe völlig erfassenden geistigen Werten«. — Klingt frobenid in dem Sinne, daß eine Kultur den Menschen ergreift und durchwirkt: »So zieht das Rätsel ›Ordnung‹ den Bauern in seinen Bann. ›Ordnung‹ wie ›Fruchtbarkeit‹ sind ›Gedanken‹, die meist der jeweiligen Kultur zugleich geboren werden und Gültigkeit über andere Gültigkeiten hinaus erlangen.«
Nicht zuletzt sei, so Peuckert, Gott als »der große Werkmeister« gedacht, etwa bei Nikolaus Kopernikus, wie wir im vorigen Teil von »Aufheben« gesehen haben. Was der oben erwähnte LSD-Erfinder Albert Hofmann bekannte, könnte sinngemäß auch von Peuckert stammen: »Je tiefer man in die lebendige Natur hineinsieht, desto wunderbarer erkennt man sie. Ich glaube, man fühlt sich dann auch geborgen. Man gehört ja zu ihr, man kann sie sehen, man kann sie erleben.«19 Was Peuckert an Kopernikus zu zeigen versucht, das beschreibt Hofmann in seinem Lob des Schauens (2002): »Es ist eine weitverbreitete Meinung, das objektive, materielle Weltbild der Naturwissenschaften und die mystisch-religiöse Welterfahrung würden sich widersprechen. Das Gegenteil ist wahr. Sie ergänzen sich zu einer umfassenden Einsicht in ein und dieselbe geistig-materielle Wirklichkeit.«
Eines jedenfalls ist Peuckerts Sache ebenso wenig wie diejenige Duerrs: »Die heutige geisteswissenschaftliche Entschleierungstechnik gegenüber den letzten Arkana« (Thor von Waldstein) zu befeuern. Im Gegenteil.
Bekenntnis
Fast am Ende seines Lebenswegs legt Peuckert zögernd und wie flüsternd ein Bekenntnis ab — versteckt in »Nachweise und Anmerkungen«, im Kleingedruckten der Gabalia20: »Ich lernte begreifen, daß jedes Geschehnis mehrere Aspekte haben könne, und lernte von daher einsehen, daß es verschiedene, als ›gültig‹ erscheinende Welterklärungen gebe, daß also auch eine rationalistische und ›vernünftige‹ Weltanschauung nur eine unter mehreren möglichen sein könne. Ich lernte begreifen, daß auch der Zauber die Vergegenständlichung und die Aussage eines Weltbegreifens sei, und bin dann von dem lange nur tastend Erahnten zu der Einsicht fortgedrungen, daß die Magie genau so wahr und richtig sei wie Beten oder ein logarithmisches Exempel.«
Nachruf
Hermann Bausinger, seinerzeit junger Lehrstuhlinhaber für Volkskunde in Tübingen, bald dem Peuckert’schen Universum ins Postmoderne enteilender Bilderstürmer seines Faches, veröffentlicht 1969 zum Tod Will-Erich Peuckerts einen fairen, zutreffenden und berührenden Nachruf:
Vieles in Peuckerts Wissenschaft ist höchst eigenwillig, ja eigensinnig. Aber es ist mehr als eine wohlfeile Umbiegung, wenn Eigensinn dann auch als Individualität, als Bedingung für Unverwechselbarkeit inmitten einer Landschaft des Austauschbaren, verstanden wird. Das Subjektive war auch Peuckerts Stärke; es befähigte ihn, abseits der großen Heerstraßen auf Entdeckerfahrt zu gehen.
Ein wesentlicher Teil seines Werkes gilt dem Verborgenen, dem Heimlich-Heimischen, wie es sich in Glaubensvorstellungen und Erzählüberlieferungen der kleinen Leute spiegelt. Schlesien war dabei für Peuckert nicht nur der geographisch abgezirkte Bereich seiner Forschungen, sondern zugleich Inbegriff einer geistigen Tradition, die innere Erfahrung über das Sichtbare hinauszutreiben bestrebt ist. »Das Leben Jakob Böhmes« [1924] heißt eine der frühesten Veröffentlichungen von Peuckert, und zeitlebens hat er sich mit jener Zwischenwelt von Philosophie, Naturwissenschaft und Magie beschäftigt, die sich im Spätmittelalter herausbildete, die aber in ihren Ausläufern auch noch Teile der Gegenwart prägt.
Er war ein Historiker, der sich Geschichte aneignete, ja anverwandelte; er ›synchronisierte‹ gegen alle Widerstände einer distanzierteren, rationalen Epoche, suchte sich mitten hineinzustellen in ferne Zeiten, schrieb in deren strömender Sprache und war unangreifbar in seiner Orientierung an inneren Erfahrungen. Dies war in vieler Hinsicht ein unzeitgemäßer Wissenschaftsstil.
Nur im allerletzten Punkt seiner Feststellungen soll Hermann Bausinger widersprochen werden: Peuckerts Wissenschaftsstil, seine ganze Persönlichkeit, war nicht »unzeitgemäß«, sondern von zeitloser Gültigkeit, unabhängig von den Konjunkturen spezifischer Zeitläufte. Er suchte — und fand, so meine ich — das, was immer gilt.
Das Bleibende
Ich hoffe, daß deutlich werden konnte, warum Will-Erich Peuckert aufzuheben ist — nicht zuletzt deshalb, weil er selbst ein großer Aufheber, ja ein Aufhalter war: ein Aufheber der verachteten magia naturalis, von Sage und Bauernstand, des gefallenen Schlesien, der Volkskunde und nicht zuletzt des deutschen Volkes. Sein Leben und Werk kann gelesen werden als der Versuch eines konservativen Aufhaltens, im Geiste des Volkskundeursprungsdenkers Wilhelm Heinrich Riehl, ein Versuch, unternommen auch in Riehls Fußspuren: wandernd, bewahrend, lehrend.
Peuckerts ganzes Leben ist ein Sich-Stemmen gegen die Dämonen der Epoche, gegen Rationalitäts- und Technokratiewahn; eine unerhörte Aufhalte-Anstrengnung. 1965 begann der 70jährige in der Engelsmühle im Odenwald, seinem Altersort, den Einführungsband Sagen neben dem vielsagenden Untertitel »Geburt und Antwort der mythischen Welt«, mit diesen Worten: »Positivismus wurde falsch, Philologie ward zur Mechanik, Psychologie vermag nur eigenwillige Konstruktionen anzubieten, Werkanalysen dreschen zumeist leeres Stroh, sie nützen uns allesamt nichts mehr, — vielleicht ist aber die Welt das, was sie immer war, und was wir heute endlich wieder ahnen lernen, ein aus dem Religiösen zu ergreifendes Phänomen, — und unsere Deutungen sind die Brillen, von denen der alte Sebastianus Franck geschrieben hat.«21
Peuckert hat Werte geschaffen, vergangene und vergessene Werte überliefert, den Beständen wesentliche Deutungen hinzugefügt, in Quellen-Editionen, Biographien, geistesgeschichtlichen Studien. Seine Paracelsus-Edition konnte Pirmin Meier in seiner bedeutenden Biographie Paracelsus. Arzt und Prophet (Amman, Zürich 1993) nutzen. Aber gibt es überhaupt noch jemanden, der diese Schätze heben will?
Peuckert hat uns das Andere gezeigt. Und er tat es mit Liebe zu dem, was auf uns kam. Was er fand, das hob er als einen Schatz, während die progressiven Modernisten unserer Zeit verachten, was sie anfassen — was Peuckert schätzte, ist ihnen nur noch »Anleitung zum Aberglauben«. Peuckert suchte sich eine Idee in der Geschichte (oder suchte sie sich ihn?), die er liebte. Die Postmodernen suchen sich etwas, das sie hassen — um es schlecht machen zu können.
Wie der Riese Antaios stand Peuckert fest auf dem Boden, der ihm Kraft gab. Nicht umsonst bildet der »Wurzelgrund« einen fundamentalen Baustein seines Metaphern-Kosmos. Selbst nach der gewaltsamen Entwurzelung aus der schlesischen Heimat verlor er, der nun physisch Wurzellose, seine religio nicht, weil er sie mit sich trug, vorrangig in Gestalt all der Mystiker seines schlesischen »Wurzelgrundes«.
Nichts von Peuckerts großem Werk kann heute im Buchhandel erworben werden— nicht einmal in Form von Print on Demand wie bei Wilhelm Heinrich Riehl. Peuckerts Oeuvre ist nicht digitalisiert im Projekt Gutenberg, nur häppchenweise zugänglich bei Google Books, antiquarisch aber fast komplett erwerbbar: 579 Einträge bei ZVAB, 714 bei Booklooker, manches wie Die Große Wende günstig, die Pansophie verfügbar für den, der tiefer in den Geldbeutel greifen kann und mag; eine Rarität dagegen seine Dissertation Die Rosenkreutzer — bei ZVAB einmal im Angebot für 160 Euro. In der Volkskunde wird Peuckert — anders als Riehl — nicht verabschiedet; er wird nach seinem Tod vom Hauptstrom gar nicht mehr zur Kenntnis genommen.22
Aufzuheben ist Peuckert auch, weil seine Art zu denken und zu schreiben, die Welt zu sehen und auf ihren Gehalt zuzugreifen vielfach verdrängt wurde: Peuckert als Schriftsteller findet in der Nachkriegsbundesrepublik so wenig Anklang, daß sein belletristisches Schaffen nach 1945 fast ganz versiegt. Für tonangebende Vereinigungen wie die Gruppe 47 stehen Vergangenheitsbewältigung und soziale Verteilungskämpfe im Fokus, Mythendurchdringung hat hier keine Fürsprecher; ebenso weist der dort geforderte schneidige Sound keine Schnittmenge mit Peuckerts zeitlosem und deshalb als altertümlich geschmähtem Ton auf.
Man stelle sich nur die Gesichter der Großkritiker Marcel Reich-Ranicki, Walter Jens oder Joachim Kaiser vor, wenn Peuckert im Rahmen der Gruppe 47 zu Lesungen seiner Fünfzigerjahre-Werke Der Alchymist und sein Weib. Gauner- und Ehescheidungsprozesse oder Der Krist. Volkstümlichen Überlieferungen nacherzählt gebeten worden wäre,23 in einer literarischen Clique, wo man nicht einmal mehr historische Stoffe wie Wolf von Niebelschütz’ barocken Blauen Kammerherrn (1949) oder dessen mittelalterlichen Kinder der Finsternis (1959) goutierte, auch nicht Gertrud Fusseneggers herausragenden Roman Die Brüder von Lasawa aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieg, (1948), weil all das nichts für die Gegenwart zu sagen hätte, wie die 47er meinten.
Peuckert, dieses »Donnerwetterluder von Schlesier mit festen Wurzelstöcken in der Heimaterde und einem Duft von Sagen, Mären und Schnoken um sich«24 muß sich in der Bundesrepublik mit ihrer wirtschaftswunderlichen Konsumkühle, ihrer technokratischen Machbarkeitsverliebtheit und den aufziehenden Stürmen marxistischer Mentalitätsgrundierung vieler Heranwachsender sehr fremd gefühlt haben. Sein späterer Bruder im Geiste, der sein Schüler hätte sein können, der Ethnologe Hans Peter Duerr (*1943), erzählt 2009 von seinem Fremdheitserlebnis, wenn jede basale geistige Verbindung zu Zeitgeist und -genossen erodiert ist: »Mit der glattgebügelten Generation von Journalisten komme ich überhaupt nicht zurecht. Sie ist mir viel zu gleichgeschaltet und es gibt keine gemeinsame Basis zur Einschätzung der Dinge.«
In Will-Erich Peuckerts Nachlaß liegt auch ein Brief an Gerhard (sic!25) Hauptmann. Er gehört zu einer umfangreichen Kontaktrekonstruktionskorrepondenz des Heimatvertriebenen, mittels derer er sich des Wohlergehens seiner Landsleute zu versichern sucht und die in alle Winde zerstreute schlesische Gemeinschaft wenigstens auf diesem postalischen Wege wieder um sich zu versammeln versucht, wie das für die Heimatvertriebenen der Nachkriegszeit so typisch ist.26 Der Brief vom 3. Dezember 1945 an den Dichter, mit dem Peuckert befreundet war, kam nicht an — er ging zurück an den Absender mit dem Vermerk »noch keine Postverbindung«.27
Wir werden in der nächsten Folge von »Aufheben« den greisen Gerhart Hauptmann im Wiesenstein besuchen — in einem Schlesien, das vor dem Untergang steht.
Anmerkungen
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Siehe Emil Cioran: Über reaktionäres Denken, 1957. ↩
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Die Vorlesung wurde veröffentlicht in: Zeitschrift für deutsche Philologie 70 (1948/49), S. 55–74. — Die Korrekturfahne mit handschriftlichen Anmerkungen des Verfassers: Nachlaß Will-Erich Peuckert. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Göttingen 2000, Cod. Ms. Peuckert C 12. ↩
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Wolfgang Jacobeit: Will-Erich Peuckert »Die große Wende«. Ein Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte der deutschen Volkskunde nach 1945. In: Brigitte Bönisch-Brednich, Rolf Wilhelm Brednich (Hrsg.): »Volkskunde ist Nachricht von jedem Teil des Volkes«. Will-Erich Peuckert zum 100. Geburtstag. Göttingen 1996, S. 141-162, Zitat S. 142. ↩
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Hans Peter Duerr (Hrsg.): Der Wissenschaftler und das Irrationale. Band 1. Beiträge aus Ethnologie und Anthropologie. Syndikat, Frankfurt am Main 1981. — Ders.: Der Wissenschaftler und das Irrationale. Band 2. Beiträge aus Philosophie und Psychologie. Syndikat, Frankfurt am Main 1981. ↩
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Will-Erich Peuckert: Otto Lauffer, Volkskunde. Quellen und Forschungen seit 1930. Bern: Francke, 1951, S. 51. ↩
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Jörg Magenau: Jünger auf LSD. Deutschlandfunk Kultur, 19. Juli 2013, mit einer Besprechung von: Albert Hofmann und Ernst Jünger: LSD. Der Briefwechsel 1947 bis 1997. Marbach am Neckar: Deutsche Schillergesellschaft, 2013. ↩
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Will-Erich Peuckert: Roma Renovata. In: ders.: Wiedergeburt. Gespräche in Hörsälen und unterwegs. Weidmannsche Verlagsbuchhandlung, Berlin und Frankfurt am Main 1949, S. 7–103, hier S. 100. — Seine Zugehörigkeit zum deutschen Volk dokumentiert Peuckert immer wieder, etwa auch hier: Will-Erich Peuckert, Der deutsche Weg im Denken des Volkes. Rede, gehalten auf dem Allgemeinen Volkskundlichen Kongreß 1951 in Jugenheim. Heidelberg: Pfeffer, 1951. — Nachlass Peuckert (2000), wie Anm. 2, Cod. Ms. Peuckert C 24. ↩
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Peuckert: Roma Renovata (1949), wie Anm. 7, S. 102f. ↩
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Will-Erich Peuckert: Sagen. Geburt und Antwort der mythischen Welt. Einführungsband zur Reihe Europäische Sagen. Berlin: Schmidt 1965, S. 7. ↩
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Klaus Graf: Verabschiedung der historischen Sage. Fabula 29 (1988). ↩
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Helge Gerndt: Sagen und Sagenforschung im Spannungsfeld von Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Fabula 29 (1988), S. 1–20, hier S. 3. ↩
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Bernd Rieken: Wie die Schwaben nach Szulok kamen. Erzählforschung in einem ungarndeutschen Dorf. Frankfurt am Main, New York, 2000, S. 11. ↩
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Gerndt: Sagen (1988), wie Anm. 11, S. 18. ↩
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Peuckert: Sagen (1965), wie Anm. 9, S. 50f. ↩
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Will-Erich Peuckert: Otto Lauffer, Volkskunde. Quellen und Forschungen seit 1930. Bern: Francke, 1951, S. 13. ↩
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Ebd., S. 19. ↩
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Ebd., S. 25. ↩
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Ebd., S. 19f. ↩
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Albert Hofmann im Fernsehinterview zur 3sat-Dokumentation »LSD — Wunderdroge und Horrortrip. Albert Hofmann, der Erfinder des LSD wird 100« (2006). ↩
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Will-Erich Peuckert: Gabalia. Ein Versuch zur Geschichte der magia naturalis im 16. bis 18. Jahrhundert. Pansophie: Zweiter Teil. Berlin: Schmidt, 1967, S. 528. ↩
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Peuckert, Sagen (1965), wie Anm. 9, S. 5. ↩
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Keine Erwähnung von Peuckert in: Hermann Bausinger: Volkskunde. Von der Altertumsforschung zur Kulturanalyse. Tübingen: Tübinger Vereinigung für Volkskunde e.V., 1971 und Helge Gerndt: Kultur als Forschungsfeld. Über volkskundliches Denken und Arbeiten. 2., erweiterte Auflage. München: Münchner Vereinigung für Volkskunde, 1986. — Bausinger würdigt Peuckert keines Wortes, obwohl die beiden 1967/68 korrespondierten und Bausinger 1969 einen Nachruf verfaßt hat. Gerndt verweist in seinem Studienskript lediglich bibliographisch auf Peuckerts Einführung ins Fach und listet unter »Exemplarische Monographien« den Volksglauben des Spätmittelalters auf: Helge Gerndt: Studienskript Volkskunde. Eine Handreichung für Studierende. 3. Auflage. Münster u.a.: Waxmann, 1997 (Münchner Beiträge für Volkskunde; 20), S. 164, S. 175. ↩
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Will-Erich Peuckert: Der Alchymist und sein Weib. Gauner- und Ehescheidungsprozesse des Alchymisten Thurneysser. Stuttgart: Frommann, 1956. — Ders., Der Krist. Volkstümlichen Überlieferungen nacherzählt. Düsseldorf/Köln: Diederichs, 1957. ↩
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Gerhart Pohl: Der Buschprediger von Haasel. In: Festschrift für Will-Erich Peuckert zum 60. Geburtstag dargebracht von Freunden und Schülern. Herausgegeben von Helmut Dölker. Berlin: Schmidt, 1955, S. 1–3, hier S. 1. ↩
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Nicht Peuckert hat den Vornamen des Dichters falsch geschrieben, sondern der / die / das Verzeichner seines Nachlasses. ↩
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Der spätere Volkskundler Georg R. Schroubek, als Prager Deutscher nach 1945 in München gestrandet, gründete aus diesem Motiv heraus (»Heimweh, heftige Phantomschmerzen in der Amputationswunde nach der radikalen Entfernung aus der geliebten und nun völlig unerreichbaren Stadt«) gar eine Zeitschrift, die Prager Nachrichten, die sich (u.a.) als »Rekonstruktionshilfe« für die mit der Ausweisung der Deutschen aus Prag zerschlagene »Alma Mater Pragensis« verstand. Die gleichnamige »Ständige Beilage« wollte nicht nur historische Fakten zu dieser Hochschule zusammentragen, sondern vor allem eine gesellschaftspolitische Stimme sein für eine angestrebte Wiederbelebung im bayerischen »Exil«. Die Beilage hatte den Anspruch, das in alle Winde zerstreute Kollegium ehemaliger Prager Professoren zumindest auf dem Papier wieder zu versammeln. ↩
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Nachlaß Peuckert (2000), wie Anm. 2, Cod. Ms. Peuckert A 106. ↩